Pfarramt / Kirche
Geschichte der Pfarrkirche
Von der heutigen Pfarre St. Agatha gehörte bis 1775 die ganze westliche Hälfte (18 Ortschaften) zur Alt- bzw. Mutterpfarre Natternbach.
Im Jahre 1756 wurde die Pfarrexpositur St. Agatha (St. Aidn) errichtet, und zwar gegen den Willen des Pfarrherrn von Waizenkirchen Jakob Felix Ritter von Regenheim. Dieser Filialbezirk war sehr klein. Er lag vor allem zwischen Aschach und Sandbach und zählte nur 141 Häuser und 700 Seelen.
Als dann, wie eingangs erwähnt, 1775
18 Ortschaften von Natternbach dazugepfarrt wurden und außerdem 1784 von der Expositur Neukirchen am Walde Hölzing und Dittersdorf einverleibt wurden, war die Zahl der Pfarrbewohner um 1790 auf 1600 angestiegen.
1859 wurde die Expositur St. Agatha zurselbständigen Pfarre erhoben. Der letzte Expositus und zugleich erste Pfarrer war Anton Mitterbauer (1841-1896).
1755 wurde mit dem Bau des Pfarrhofes begonnen. In diesem waren auch die Räume für die Volksschule und die Mesnerwohnung untergebracht.
Pfarrhof
Mit der Errichtung der Expositurpfarre St. Agatha im Jahr 1756 war es notwendig, für den Expositus eine Wohnung zu schaffen. Bereits 1755 begann man mit dem Bau eines Pfarr-, Schul- und Messnerhauses.
Unter Expositus Landgraf, der von 1827 bis 1839 in St. Agatha Pfarrer war, wurden im Hinblick auf die zu erwartende Selbstständigkeit der Pfarre, Gründe angekauft. Zu diesem Zweck wurde der Pfarrhof 1834 erweitert und umgebaut.
1880 wurde ein eigenes Mesnerhaus errichtet welches jedoch bereits 1901 dem Kirchenneubau weichen musste.
Am 11. September 1895 wurde im Pfarrhof die erste Pfarrbibliothek mit 133 Büchern eröffnet.
1919 wurde der Pfarrhofstadel abgetragen und der Pfarrhof durch umfangreiche Umbauarbeiten in ein selbständiges Pfarrhaus umgewandelt. 1922 wurde das elektrische Licht eingeleitet und 22 Beleuchtungskörper installiert.
Im Herbst 1965 wurde der Pfarrhof einer Außensanierung unterzogen und das Dach wurde erneuert.
Für die bevorstehende Pfarrhofsanierung wurden im März 1985 der Stall und die Scheune des Pfarrhofs abgetragen und es begannen die Arbeiten am Pfarrhof. 1986 konnte Bischof Maximilian Aichern das neue Pfarrzentrum einweihen.
Heilige Agatha
Agatha lebte der Legende nach um 250 n. Chr. als Kind vornehmer Eltern in Sizilien und zeichnete sich schon früh durch außergewöhnliche Schönheit aus.
Als der Statthalter von Catania um sie warb, wollte sie, weil sie Christin war, nichts von ihm hören. Dieser ließ sie nun in den Kerker werfen und grausam martern. Der Legende nach soll ihr in der darauffolgenden Nacht der Apostel Petrus erschienen sein und ihre Wunden wieder geheilt haben. Am nächsten Tag legte man Agatha auf glühende Kohlen und Scherben, so dass sie bald darauf starb.
Ein Jahr nach dem Tod Agathas sollen verzweifelte Einwohner Catanias bei einem Ausbruch des Ätna den Lavamassen den Schleier der Märtyrerin entgegengetragen haben, worauf die Lava zum Stillstand gekommen sei.
Die hl. Agatha wird seit jener Zeit als Patronin gegen die Feuersgefahr angerufen. Auch gegen Unwetter und Erdbebenwird sie um Schutz gebeten.
Wir feiern ihren Namenstag am 5. Februar.
Pfarrfriedhof
Bis zum Jahr 1754 wurden die Toten am Friedhof in Waizenkirchen begraben. Im selben Jahr bekam die Pfarre zur Errichtung eines Friedhofs ein Grundstück geschenkt. Dieser wurde, wie damals üblich, um die Kirche herum angelegt.
1831 wurde durch Grundzukäufe ein neuer Friedhof und eine Leichenkammer gebaut. Eine Einsegnungshalle und eine neue Einfriedung um den Friedhof wurden 1911 errichtet.
1926 wurde das alte Leichenhaus abgetragen und von Baumeister Schwamberger aus Waizenkirchen ein neues errichtet. Weiters wurde der Friedhof vergrößert und der erweiterte Teil mit einer Mauer versehen.
1951 wurde mit dem Bau eines Brunnens am Ortsfriedhof begonnen.
1970 und 1975 erfolgten Renovierungsarbeiten.
1988 wurde der Friedhof um 17 m verlängert, da er aus allen Nähten platzen drohte.
1994 wurde eine neue Leichenhalle eingeweiht. Dabei wurde auch die alte Ölberggruppe wieder in Verwendung genommen, die 1987 für den Einbau eines Beichtzimmers weichen musste. Die Ölberggruppe war im Jahr 1890 vom Kunsttischler Anton Sigl in Waldkirchen aufgestellt worden. Die Statuen wurden in Gröden hergestellt.
1995 erfolgten weitere Sanierungsmaßnahmen und der neu errichtete Friedhof-Eingangsbereich und der Abstellraum für den Totengräber wurde eingesegnet.